czwartek, 6 lipca 2017

Fwd: G20-Gipfel in Hamburg - Jetzt wird es ernst

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Date: 2017-07-06 5:48 GMT+02:00
Subject: G20-Gipfel in Hamburg - Jetzt wird es ernst
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szmtag
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Die Lage am Donnerstag
Liebe Leserin, lieber Leser,
vor dem offiziellen Start des G20-Gipfels in Hamburg am Freitag will US-Präsident Donald Trump heute in Polen eine Grundsatzrede halten. Die nationalkonservative Regierung unter Präsident Andrzej Duda war ganz erpicht darauf, Trump einzuladen - und der hat nach einigem Zaudern zugesagt. Nun will er in Warschau auf einem zentralen Platz vor 15.000 Menschen sprechen und so vor allem dem US-Publikum demonstrieren, dass er in Europa durchaus auch Fans hat. Trump und die polnische Regierung eint der gemeinsame Glaube an den Vorrang des Nationalen vor dem Multilateralismus, die Ablehnung von Migranten und eine große Skepsis gegenüber der EU - entsprechend rückwärtsgewandt dürfte Trumps Rede ausfallen.
AFP
Merkels schwieriges Abendessen mit Trump
Nach dem Abstecher nach Polen fliegt Trump weiter nach Hamburg, wo er nach bisheriger Planung mit Kanzlerin Angela Merkel zu einem Abendessen verabredet ist. Angesichts der vielen Differenzen zwischen der Bundesregierung und der neuen US-Administration dürfte das kein besonders angenehmes Treffen werden. Merkels Emissäre, die seit Wochen an einer gemeinsamen Gipfelerklärung der G20-Teilnehmer feilen, berichten von sehr schwierigen Gesprächen mit den Trump-Leuten. Wie schon beim G7-Gipfel lehnen Trump und seine Berater alle Formulierungen ab, die zu sehr nach friedlicher internationaler Kooperation klingen. Das passt schlicht nicht zu ihrem "America First"-Ansatz. Langsam fragt man sich allerdings, warum Trump überhaupt noch zu solchen Gipfeln kommt, wenn ihm der Rest der Welt eh wurscht ist.
REUTERS
Martin Schulz trifft Chinas Präsidenten
Natürlich ist der Gipfel in Hamburg eine schöne Gelegenheit für Angela Merkel, um sich dem Volk im Wahljahr als kompetente Außenkanzlerin zu präsentieren. Damit die SPD auch noch irgendwie vorkommt, wollen sich Kanzlerkandidat Martin Schulz und Außenminister Sigmar Gabriel heute ausführlich zu ihren Erwartungen an den Gipfel äußern. Schulz trifft zudem mit Chinas Staatspräsident Xi Jinping zusammen. Von einem geplanten Treffen des Kanzlerkandidaten mit Trump ist nichts bekannt. Dies ist auch eher unwahrscheinlich: Schulz hatte Trump unlängst als "Zerstörer aller westlicher Werte" bezeichnet.
Und was machen die Demonstranten?
Kurz vor Beginn des Gipfels startet heute eine große Anti-G20-Demonstration unter dem Motto "Welcome to hell". Es werden Zehntausende Teilnehmer erwartet. Die Polizei stellt sich auf Krawalle ein. Der Verkehr in der Hamburger Innenstadt dürfte komplett zum Erliegen kommen. Am Abend beginnt fast zeitgleich das große "Global Citizen Festival", ein Konzert, bei dem Künstler wie Coldplay oder Herbert Grönemeyer auftreten wollen, um ein Zeichen gegen Armut und soziale Missstände zu setzen.
Die jüngsten Meldungen aus der Nacht
DPA
Der G20-Gipfel bei SPIEGEL ONLINE
Unsere Redaktion wird in den kommenden Tagen rund um die Uhr für Sie über das Gipfelgeschehen berichten. Gut 20 Reporter sind in Hamburg unterwegs, ein halbes Dutzend Redakteure sind beim Gipfel in den Messehallen direkt mit dabei. Es gibt Analysen, Reportagen, Kommentare und Live-Übertragungen. Alle Hintergründe zum G20-Gipfel finden Sie in unserem Erklärformat "Endlich verständlich". Jeden Tag versorgen wir Sie in einem Newsblog zudem mit den neuesten Entwicklungen. Und: Die tägliche Übersicht zum Geschehen liefert SPIEGEL DAILY, die smarte Abendzeitung, ab 17 Uhr.
AP
Gewinner des Tages...
... sind die Initiatoren des friedlichen G20-Protest-Marschs #1000Gestalten in Hamburg. Die Performance-Künstler haben es mit ihrer Aktion geschafft, eindrucksvolle Bilder zu erzeugen: In Lehm und graue Farbe gehüllte Zombie-Wesen torkelten durch die Straßen am Chile-Haus. Ziel der Künstler war es, auf die Probleme der Globalisierung hinzuweisen, in der "Menschlichkeit weit hinter Ökonomie und Gewinnstreben" stehe. Das ist wirklich gelungen.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag,
Ihr Roland Nelles
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