piątek, 1 marca 2019

Fwd: Korentschnigs Wochenreport



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From: Gert Korentschnig - kurier.at <newsletter@kurier.at>
Date: Sat, Feb 16, 2019 at 8:40 AM
Subject: Korentschnigs Wochenreport
To: <pascal.alter@gmail.com>



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Liebe Leserinnen und Leser,
ich freue mich, dass ich auch in dieser Woche für Sie und mit Ihnen auf die vergangenen Tage zurückblicken darf – anstelle meines Herausgebers Helmut Brandstätter, der dann kommende Woche wieder den „Wochenreport" gestalten wird. Als Verantwortlicher für den KURIER am Sonntag erlaube ich mir wieder einen kurzen Ausblick auf die Themen, die Sie morgen im KURIER und auf kurier.at lesen können.
Wir beschäftigen uns mit einer der wichtigsten Fragen unserer Zeit, der Integration. Mein Kollege Andreas Puschautz aus dem Innenpolitik-Ressort des KURIER hat sich tagelang mit Statistiken beschäftigt und ist bei seinen Recherchen mit Experten auf einen zentralen Fehler gestoßen, den Österreich jahrzehntelang gemacht hat: eine ganze Gruppe wurde bei der Integration schlichtweg vergessen. Lesen Sie seinen Report am Sonntag im KURIER.
Darüber hinaus beschäftigen wir uns weiterhin mit der Kirchenkrise und versuchen, dieses Thema ganz menschlich, aus der Sicht der Betroffenen, zu behandeln. Es wird am Sonntag auch um organisierte Kriminalität gehen. Und selbstverständlich um unterhaltsame Themen. Axel Halbhuber vom KURIER-Lebensart-Ressort etwahat Thomas Brezina getroffen, der diesmal kein Kinderbuch, sondern einen Ratgeber für Erwachsene geschrieben hat. Was die wenigsten wissen: Brezina ist Österreichs mit Abstand erfolgreichster Autor. Seine Bücher werden in China häufiger verkauft als „Harry Potter".
Natürlich werden wir auch von der Ski-Weltmeisterschaft aus Schweden, die am Sonntag mit dem Slalom zu Ende geht, berichten. Für Österreich war sie ja bisher kein besonderer Erfolg. Sogar der große Marcel Hirscher wurde bei seinem ersten Auftritt vom Norweger Henrik Kristoffersen besiegt und gewann beim Riesentorlauf nur (aber immerhin) die Silbermedaille. Er reagierte auch diesmal topprofessionell, ließ seine Erkrankung nicht aus Ausrede gelten und sagte: „Zweiter? Das ist der erste Verlierer."
Zuletzt wurde im Zusammenhang mit der WM überhaupt über andere Themen mehr diskutiert als über sportliche, etwa über das Interview der Schweizer Rennläuferin Corinne Suter im ORF, das diese auf Schwyzerdütsch gegeben hatte. In der Schweiz gab es daraufhin eine Debatte, ob das nicht furchtbar unhöflich gegenüber den Österreichern sei. Also ich finde das nicht unhöflich, sondern authentisch und sogar sympathisch. Die meisten österreichischen Sportlerinnen und Sportler versuchen ja auch nicht, ihr Idiom abzulegen, wenn sie etwa fürs deutsche Fernsehen interviewt werden. Wobei Schwyzerdütsch natürlich eine völlig andere Sprache ist. Mein Kollege Andreas Wenk aus unserer Layout-Abteilung, ein Schweizer, versucht das zu erklären.
Schweizer fragen sich: War Mundart gegenüber ORF-Sehern respektlos?
Debatte wegen Dialekt-Interviews von WM-Star Corinne Suter: War das heimatverbunden oder unhöflich?
Quiz: Sprechen Sie Schwiizertüütsch?
Dialekt oder Hochdeutsch? Diese Frage bewegt derzeit die Schweiz. Dabei sind die Eidgenossen doch ganz leicht zu verstehen, oder? 
Aber was hat uns an ernsten Themen in dieser Woche noch beschäftigt? Online auf alle Fälle das Interview, das der zweifache Oscar-Gewinner Christoph Waltz der deutschen Zeitung „Die Welt" gegeben hat. Darin sagt er wörtlich: „Ich leide an Österreich". Und: „Nach Österreich kann man im Moment ja auch nicht hin". Der Grund dafür ist für ihn die politische Lage. An einen Wien-Besuch im vergangenen Sommer erinnere er sich nur ungern. „Da war das Unheil ja schon in vollem Lauf." Dennoch kam er zuletzt im Jänner nach Wien. Da wurde er als Regisseur von Beethovens Oper „Fidelio" im Theater an der Wien präsentiert. Wie konsequent das ist, kann jeder selbst beurteilen.
Oscar-Preisträger Christoph Waltz: "Ich leide an Österreich"
Christoph Waltz zeigt sich in einem Interview über die politische Lage in Europa und den USA besorgt.
Eine der wichtigsten politischen Storys in dieser Woche betraf ausgerechnet den Bundesrat, die so oft belächelte Länderkammer im Parlament. Mit den Stimmen der SPÖ wurde dort erstmals in der Geschichte ein Gesetz zu Fall gebracht: die Ökostrom-Novelle. Nun ist es natürlich das gute Recht jeder gewählten Partei, mit demokratischen Mitteln in die Gesetzgebung einzugreifen. Dennoch war der Anlass der Falsche, weil damit knapp 50 Biomassekraftwerke, die aus Biomaterialien Strom produzieren, blockiert wurden. Es roch sehr nach rein politisch motivierter Inszenierung, was hier abgezogen wurde. Wichtiger wäre es, die oppositionelle Energie auf tatsächlich demokratiepolitisch relevante Themen zu fokussieren. Davon gibt es ja genug.
Das Thema Biomasse ist damit jedenfalls noch lange nicht vom Tisch.
Biomasse-Förderung gescheitert: Wind und Sonne sind die Zukunft
Nach Scheitern im Bundesrat müssen sich ÖVP und SPÖ erst recht zusammenraufen.
Bei der Ski-WM geht es heute mit dem Damen-Slalom weiter. Auch wenn die Chancen nicht die allerbesten sind: Halten wir den österreichischen Teilnehmerinnen die Daumen.
Ein schönes, erholsames Wochenende mit hoffentlich intensiver KURIER-Lektüre wünscht Ihnen 
Ihr
Gert Korentschnig
Stv. KURIER-Chefredakteur
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