wtorek, 21 lutego 2012

RILKE - Ich bin auf der Welt zu allein


Cytuję;

Przesłane przez 59Berger dnia 23 lis 2011
Gedicht von Rainer Maria Rilke aus dem Stundenbuch / Rezitation: Gudrun Landgrebe / Chor: Der Lindenbaum von Wilhelm Müller
Kategoria:
Edukacja
Tagi:
Lyrik Musik Fotografie
Licencja:
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Ich bin auf der Welt zu allein und doch nicht allein genug...

Ich bin auf der Welt zu allein und doch nicht allein genug,
um jede Stunde zu weihn.
Ich bin auf der Welt zu gering und doch nicht klein genug,
um vor dir zu sein wie ein Ding,
dunkel und klug.
Ich will meinen Willen und will meinen Willen begleiten
die Wege zur Tat;
und will in stillen, irgendwie zögernden Zeiten,
wenn etwas naht,
unter den Wissenden sein
oder allein.
Ich will dich immer spiegeln in ganzer Gestalt
und will niemals blind sein oder zu alt,
um dein schweres schwankendes Bild zu halten.
Ich will mich entfalten.
Nirgends will ich gebogen bleiben,
denn dort bin ich gelogen, wo ich gebogen bin.
Und ich will meinen Sinn
wahr vor dir. Ich will mich beschreiben
wie ein Bild, das ich sah
lange und nah,
wie ein Wort, das ich begriff,
wie meinen täglichen Krug,
wie meiner Mutter Gesicht,
wie ein Schiff,
das mich trug
durch den tödlichsten Sturm.

Rainer Maria Rilke (1875-1926)
Aus: Das Stundenbuch / Buch vom Mönchischen Leben (1899)

http://www.sternenfall.de/Rilke--Das_Stundenbuch--Buch_vom_M0366nchischen_Leben_-1899--Ich_bin_auf_der_Welt_zu_allein_und_doch_nicht_allein_genug.html

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